Header-06-07

Poetische Reisen

Montag, 11. August 2008

Bekenntnis

Ich bekenne mich
zur Erde und ihren
gefährlichen Geheimnissen

zu Regen Schnee
Baum und Berg

zur mütterlichen mörderischen
Sonne zum Wasser und
seiner Flucht
zu Milch und Brot
zur Poesie
die das Märchen vom Menschen spinnt

zum Menschen
bekenne ich mich
mit allen Worten
die mich erschaffen
bekenne ich mich

zur Zukunft.
(c) Rose Ausländer

Bekenntnis

Samstag, 2. August 2008

"Wie mich die Muse küsst..."

Zwar hat sie es schon lange nicht mehr getan, aber das folgende Gedicht ist bis heute eine ziemlich gute Beschreibung dessen, was passieren kann.....
_____________________________________________________________

Wie mich die Muse küsst?
Willst du wissen, wie das ist?

Mal wie ein seidig-sanfter, steter Hauch,
wie eines lauen Sommermorgens kühle, leichte Brise.
Mal wie ein Sturm,
der tobt und wütet und doch schnell vergeht.

's ist wie das Schweben in der warmen, stillen See,
oder die rauschend Fahrt auf tosenden Gewässern.

Mal ist's ein Kuss, so leicht und kaum zu fühlen,
wie ein Schmetterling.
Mal ist's ein Pferdekuss, direkt und dreist,
und nicht zu ignorieren.

Mit Lippen, rot und fest,
und doch so zart und köstlich.
Mit funkelnd' Augen,
die den Schalk versprühen.

Lange Haare, lange Beine,
auch der Körper wohl geformt ...
- und Bart! Das muss schon sein!

Und jetzt mein Freund,
jetzt weißt du, wie es ist,
wenn mich so manches Mal
die Muse küsst...

(c) by Kahoka, 15.11.2004


Bild von handsom.provocateuse.com

Dienstag, 8. Juli 2008

Östliche Weisheit

Gott schläft im Stein
atmet in der Pflanze
träumt im Tier und
erwacht im Menschen.



Bild-Quelle: Pixelio.de

Dienstag, 4. Dezember 2007

Advent, Advent....

Eine Bekannte hat einen wunderbaren Online-Adventskalender geschaffen: Ekinda.de

Dort habe ich unter anderem dieses wunderschöne Gedicht gefunden, das nun auch in meinem Blog ein wenig Adventsstimmung bringen soll.....
------------------------------------------------------------

Ich gäb dir gerne einen Kalender,
einen Kalender zum ersten Advent,
in dem, versteckt hinter kleinen Türchen,
etwas ist, was jeder Mensch braucht und kennt.

Am 1. wäre hinter dem Türchen Verständnis,
hinterm 2. Türchen ist Phantasie,
hinterm 3. Humor,
und dann kommt am 4. eine Portion Euphorie.

Hinterm 5. Türchen findest du Hoffnung,
hinter dem 6. eine Menge Zeit,
und öffnest du dann das 7. Türchen,
entdeckst du dahinter Geborgenheit.

Im 8. Türchen sind Spaß und Freude,
im 9., da ist die Zuversicht,
hinterm 10. verborgen sind Kraft und Stärke,
im 11. ist Glück und im 12. ist Licht.

Hinterm 13. Türchen, da ist der Glaube,
am 14. findest du Menschlichkeit,
am 15. Trost und am 16. Frieden,
hinterm 17. Türchen die Zweisamkeit.

Am 18. findest du gute Gedanken,
am 19. Achtung vor Mensch und Tier,
am 20. Hilfe.
Fast ist alles offen,
zu öffnende Türchen gibts nur noch vier.

Hinterm 21. kommt die Freundschaft
und am 22. die Toleranz,
am 23. die innere Ruhe -
am 24. strahlt der Christbaum in seinem Glanz.

Hinter dem Türchen am Heiligen Abend
sind keine Geschenke, nicht Reichtum und Geld,
hinter diesem Türchen, da ist die Liebe,
das größte und wichtigste auf dieser Welt.

Ich gäb dir so gerne diesen Kalender,
diesen Kalender zum ersten Advent,
doch musst du sie alle selbst dir suchen,
die Dinge, die jeder Mensch braucht und kennt.

Autor unbekannt

Donnerstag, 28. Juni 2007

In Memoriam ...

Nach dem Tod von Robbie ist mir dieses Gedicht in die Hände gefallen. Ich habe es vor einigen Jahren geschrieben.....

"The Beach"

The old man is walking down the beach,
thinking back to those times
when he felt young, was so alive.

The waves come crashing on the sand,
chasing the gulls into the air,
erasing the pain, soothing the heart.

Her face is still vivid in his mind,
every emotion clearly remembered,
the glow of her eyes, the smell of her hair.

The times were changing when they met.
The world was at war,
so much death, so little hope.

Their fire then burned hot and bright,
passion packed into short moments,
heat on her skin, love in his kiss.

Fate took them both into her hands,
blew them apart,
into different lives, and to different lovers.

He found his wife a few years later,
their marriage a calm breeze
with children to raise, a home to tend.

The years they had were filled with light
like a bright September morning,
ringing with laughter, smelling of fun.

Now the house is empty again,
his wife passed away,
his children grown, with lives of their own.

The old man is walking down the beach,
smiling at the sun,
cherishing life, taking his time.

The day will come soon for him,
when he’ll just keep walking
meeting the sky at the end of those waves

And then he’ll meet them all again
those people he lost
the loved ones, and the friends.

The waves come crashing down on the sand,
calling his old heart,
soothing his mind, and lifting his soul.

7-77210020

Montag, 5. Februar 2007

Gute-Nacht-Gedicht

Sieh die Frau im Mond
oben hoch im Himmel wohnt.
In der Hand die Lichtlaterne
singt sie Lieder für die Sterne.
Und für ihre Mondschafherde
unten auf der dunklen Erde
hängt sie wunderschöne Träume
für die Kinder in die Bäume.
Und dann kommt zu dir im Schlaf
vom Mond ein kleines Kuschelschaf.

(Autor leider unbekannt)


(Bild von PixelQuelle.de)

Montag, 22. Januar 2007

Der Engel an der Brücke

Bin beim Blog-Stöbern eben bei Panther über diese wunderschöne Geschichte gestolpert und hab sie einfach mal mitgenommen......

Der Engel an der Brücke

Ich traf auf meinem Weg einen jungen Mann, der ging auf und ab. Ich fragte, was er denn mache und er schaute mich an.

Seine Augen waren voll Trauer und auch voll Wut. Sein Körper war geschwächt und doch konnte er nicht ruhen.

Auf seinen Schultern lastete ein großes Paket – hier und da waren ein paar Löcher, wo wohl ein Stück des Inhalts fehlte; dennoch schien es dadurch nicht minder schwer.

Ich fragte, warum er denn nur ständig auf und ab gehe? Er sagte, dass er gerne über diese Brücke gehen wolle, um auf die wunderschöne Insel gegenüber der Schlucht zu gelangen, doch er wage es nicht, denn seine Last sei so schwer und die Brücke, die er passieren müsse, mache keinen stabilen Eindruck.

Ich fragte ihn, warum er denn die Last nicht ablegen würde, dann könnte er doch ohne weiteres die Brücke passieren. Er schaute mich entgeistert an – ohne sein Gepäck??? Nein, das ginge nicht!

Ich fragte ihn, was denn so Wichtiges in diesem Paket wäre, dass er es denn nicht hier lassen könne. Er lächelte und sagte stolz – es ist meine Vergangenheit.

Er ging auf und ab – sehnsüchtige Blicke folgten dem Weg auf diese wunderschöne Insel – mit Blumen und Früchten und frischem Wasser. Er war wirklich geschwächt, so bot ich ihm Wasser an – dankend trank er.

Ich fragte, ob er seine Last absetzen möge und auf die Insel gehen wolle.

Vehement verneinte er – auf keinen Fall würde er seine so kostbare Vergangenheit absetzen, nur, um auf die Insel zu gelangen – es müsse doch schließlich auch einen anderen Weg geben.

Wir schwiegen.

Ich meinte, wenn seine Vergangenheit leichter wäre, so könne er sie vermutlich mit auf die Insel nehmen. Doch wäre sie leichter, so wäre sein Eigengewicht weitaus mehr und so könnte er sowohl mit, als auch ohne Vergangenheit diese Brücke nicht passieren. Dadurch jedoch, dass er nun so lange gegangen sei, mit dieser Last, sei er selber davon so leicht geworden, dass er die Brücke passieren könne, würde er seine Last absetzen.

Er schaute mich erstaunt an – „Es ist also die einzige Möglichkeit diese Brücke zu überqueren?“ fragte er.

Ich schwieg. Er dachte nach.

Dann fragte er mich, ob ich denn kurz für ihn seine Vergangenheit tragen könnte, da er das Paket ungern in den Staub stellen wolle. Er würde jedoch gern einmal auf die Insel gehen, um zu schauen, ob sich denn der Tausch auch lohnen würde.

Ich sagte, dass er gern auf die Insel gehen könne, doch ich würde ihm seine Last nicht abnehmen. Ich zeigte auf den Haufen neben der Brücke und sagte: "All das ist Vergangenheit von vielen anderen, die auch zuvor wie du unentschlossen waren. Es ist deine Entscheidung – wohin es dich trägt."

Und seit er über die Brücke lief, ruht neben seiner Vergangenheit die Vergangenheit vieler anderer glücklicher, freier Menschen!
(Unbekannt)

Mittwoch, 10. Januar 2007

Gedichtbände

Gestern bin ich beim Stöbern im Buchladen wieder einmal über wunderbare Gedichtbände von Reclam gestolpert. Jeder Band ist einem bestimmten Thema gewidmet: einer Jahreszeit, einem Element, der Sonne, den Engeln usw.....

Ich liebe ja Gedichte, mein Lieblingsdichter ist Joseph von Eichendorff. Und ja - ich leide an unheilbarem Romantizismus (um einen meiner Lieblingsfilme zu zitieren). Daher hier noch eine kleine Kostprobe aus dem "Wintergedichte" - Band:

Wenn die Wildgaense schreien - von Unica Zürn

Wenn die Wildgaense schreien,
neig' Elch, dein weises Wandern
in den Schneewald. Wenige Reis-
graes'chen wende, in wilden Eis-
wassern wiegend. Indien-Elche
schreien, wenn die Wildgaense
Land gewinnen. Erde, sei weich,
wenn Schneereigen das Wild-Ei
naschen. Elen, wir sind dei Wege!
Sing' deine Wanderweisen, Elch.

120676466-M
Foto-Quelle

Montag, 25. Dezember 2006

Es gibt so wunderweiße Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,
Drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert manchen Stern so lind,
Als ob er fromme Hirten brächte
Zu einem neuem Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Diamantenstaube
Bestreut, erscheinen Flur und Flut,
Und in die Herzen, traumgemut,
Steigt ein kapellenloser Glaube,
Der leise seine Wunder tut.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)


Bild von PixelQuelle.de

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Midwinter

Markt und Straßen stehn verlassen
Still erleuchtet jedes Haus
Sinnend geh' ich durch die Gassen
Alles sieht so festlich aus

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm gschmückt
Laufend Kindlein stehn und schauen
Sind so wunderstill beglückt

Und ich wander aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld
Heres Glänzen, heil'ges schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit

(c) by Josef Freiherr von Eichendorff

Bild von Pixelquelle

Zufallsbild

DSCF1757

Aktuelle Beiträge

ohne Worte...
Da das Einbetten von Videos leider grad nicht klappt...
Kahoka - 3. Jan, 22:13
Pladoyer für Kurven
Nein, hier geht es nicht um Straßen, auf denen Motorrad...
Kahoka - 3. Jan, 22:08
Einführungsseminar in...
Wer schon immer mal wissen wollte, was ich so mache...
Kahoka - 24. Mai, 23:17
Noch ein Abschied....
Es scheint das Jahr der Abschiede zu sein. Schon wieder...
Kahoka - 16. Nov, 22:45
Musik zum drin baden
Ich bekenne, ich bin romantisch und gerne auch mal...
Kahoka - 17. Okt, 16:09

Bücher-Reisen

Hör-Reisen


Tina Turner, Regula Curti, Dechen Shak-Dagsay
Beyond - Buddhist & Christian Prayers


Steven Walters
So Many Blessings

Archiv

Mai 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 6475 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 3. Jan, 22:13

Credits


Bilder-Reisen
Handwerks-Reisen
Jahres-Reisen
Kultur-Reisen
Lebens-Reisen
Poetische Reisen
Reise-Archiv
Reise-Stöckchen
Reisegefährten
Umwelt-Reisen
Wander-Reisen
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren